Rassestandard Karelischer Bärenhund
FCI – Standard Nr. 48 / 12. 03. 1999 / D
KARELISCHER BÄRENHUND (Karjalankarhukoira)
URSPRUNG : Finnland.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES : 12. 03. 1999.
VERWENDUNG : Dieser Hund wird vor allem zur Jagd auf Elch und Bär verwendet; er ist ein passionierter Jäger und stellt das Wild bellend. Er ist sehr unabhängig, aber er beteiligt sich aktiv an der Jagd und gibt Laut, um das Wild anzuzeigen. Seine Sinnesorgane, insbesondere sein Geruchsinn, sind scharf, was ihn zur Jagd auf Hochwild befähigt. Er hat einen sehr guten Orientierungssinn.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp. Sektion 2 Nordische Jagdhunde. Arbeitsprüfung nur in den nordischen Ländern (Schweden, Norwegen, Finnland).
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Der Komi-Hund, der auch den Namen Hund der Zyrianer trägt, wird als Stammvater der Rasse angesehen. Aber der Grundstock der Rasse stammte aus Lagoda- Karelien, aus Olonets und aus dem russischen Karelien, wo diese Hunde auf verschiedene Art und Weise zur Jagd eingesetzt wurden. Die Zucht begann im Jahre 1936 mit dem Ziel, einen robusten Hund zu entwickeln, der bei der Jagd auf Grosswild Laut gab. Der erste Standard wurde im Jahre 1945 erstellt. Im Jahre 1946 wurden die ersten Hunde in das Stammbuch eingetragen. Heute ist die Rasse in Finnland gut verbreitet.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Hund von mittlerer Grösse und robuster, kräftiger Gestalt; die Körperlänge übertrifft die Widerristhöhe nur wenig; er ist dicht behaart und hat aufrecht stehende Ohren.
WICHTIGE PROPORTIONEN : Die Körperlänge übertrifft nur leicht die Widerristhöhe. Die Tiefe des Körpers beträgt ungefähr die Hälfte der Widerristhöhe. Die Länge des Fangs verhält sich zur Länge des Schädels ungefähr wie 2:3. Die Länge des Schädels entspricht ungefähr seiner Breite und Tiefe.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Von natürlicher Ausgeglichenheit, ein wenig reserviert, mutig und hartnäckig. Voll Selbstvertrauen, kann er sich gegenüber anderen Hunden aggressiv verhalten, aber nie Menschen gegenüber. Sein Kampfinstinkt ist stark entwickelt.
KOPF : Von vorne gesehen dreieckig.
OBERKOPF :
Schädel : Breit; von vorne und von der Seite gesehen leicht gewölbt. Am breitesten zwischen den Ohren. Die Stirnfurche ist kaum sichtbar. Die Augenbrauenbogen sind nur schwach entwickelt.
Stop : Nicht stark ausgeprägt, eher lang, allmählich gegen den Schädel zu gewölbt.
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : Breit, von schwarzer Farbe.
Fang : Tief, sich gegen die Nase zu nur leicht verjüngend. Der Nasen-rücken ist gerade.
Lippen : Eher dünn und gut anliegend.
Kiefer / Zähne : Die Kiefer sind sehr stark. Die Zähne sind symmetrisch und gut entwickelt; normales Gebiss, eng schliessendes Scherengebiss.
Backen : Die Jochbogen sind kräftig.
Augen : Relativ klein, leicht oval. Ihre Farbe ist braun in verschiedenen Tönungen, nie gelb. Der Ausdruck ist wach und voller Feuer.
Ohren : Relativ hoch angesetzte Stehohren, von mittlerer Grösse, mit leicht abgerundeten Spitzen.
HALS : Bemuskelt; von mittlerer Länge, gewölbt und von dichtem Haar bedeckt. Keine Wamme.
KÖRPER :
Widerrist : Klar ausgeprägt, besonders bei Rüden; bei Hündinnen weniger markant.
Rücken : Gerade, bemuskelt.
Lenden : Kurz, bemuskelt.
Kruppe : Breit, kräftig, leicht abfallend.
Brust : Geräumig, nicht sehr breit, relativ lang; sie reicht ungefähr bis in Ellenbogenhöhe. Die Rippen sind leicht gewölbt; die Vorbrust ist klar sichtbar, aber nicht sehr breit.
Untere Profillinie und Bauch : Leicht aufgezogen.
RUTE : Hoch angesetzt, von mittlerer Länge, bogenförmig über dem Rücken getragen, so dass die Rutenspitze den Körper seitlich auf einer Flanke oder auf dem Rücken berührt. Eine angeborene Stummelrute ist zulässig.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Allgemeines : Kräftig, mit starken Knochen. Von vorne gesehen gerade und parallel. Oberarm und Schulterblatt sind gleich lang; der Unterarm ist etwas länger.
Schultern : Relativ schräg, bemuskelt.
Oberarm : Leicht schräg, kräftig.
Ellenbogen : Sie sind gerade nach hinten ausgerichtet und liegen auf einer gedachten vertikalen Linie, die von der Schulterblattspitze ausgeht.
Unterarm : Kräftig, senkrecht.
Vordermittelfub : Von mittlerer Länge, leicht schräg gestellt.
Vorderpfoten : Zehen kompakt, gut gewölbt, rundlich, gerade nach vorne gerichtet; die Ballen sind elastisch; ihre Seitenflächen sind dicht behaart.
HINTERHAND :
Allgemeines : Kräftig und bemuskelt; von hinten gesehen gerade und parallel. Die Vorderseite der hinteren Gliedmassen verläuft harmonisch gerundet.
Oberschenkel : Breit und lang mit kräftiger Muskulatur.
Knie : Bei mittlerer Winkelung gerade nach vorne ausgerichtet.
Unterschenkel : Lang, bemuskelt.
Sprunggelenk : Tief angesetzt, Winkelung klar sichtbar.
Hintermittelfub : Kurz, kräftig und senkrecht.
Hinterpfoten : Zehen kompakt, ein wenig länger und flacher als bei den Vorderpfoten. Die Ballen sind elastisch; ihre Seitenflächen sind dicht behaart.
GANGWERK : Bewegung leicht, anstrengungslos und bodendeckend. Der Hund geht leicht vom Trab in den Galopp über, der die natürlichste Gangart darstellt. Die Läufe bewegen sich in parallelen Ebenen.
HAUT : Am ganzen Körper gut anliegend, ohne Falten.
HAARKLEID
HAAR : Das Deckhaar ist rauh und glatt. Am Hals, auf dem Rücken und an den Hinterseiten der Oberschenkel ist es länger als anderenorts. Die Unterwolle ist weich und dicht.
FARBE : Schwarz, kann glanzlos oder braun schattiert sein. Die meisten Exemplare weisen klar abgezeichnete weisse Abzeichen an Kopf, Hals, Brust, Bauch und Läufen auf.
GRÖSSE UND GEWICHT :
Widerristhöhe :
Idealgrösse für Rüden : 57 cm,
Idealgrösse für Hündinnen : 52 cm.
Toleranz +/- 3 cm.
Gewicht :
Rüden : 25 – 28 kg,
Hündinnen : 17 – 20 kg.
FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
- Leichte Knochenstruktur.
- Schmaler Schädel.
- Stark gewölbte Stirn.
- Spitzer Fang.
- Gelbe Augen.
- Weiche Ohren, Fledermausohren.
- Lose Haut am Hals.
- Zu weit herabreichende Brust oder fassförmige Brust.
- Rute gerade oder ungenügend gekrümmt.
- Steile Schultern.
- Steile Sprunggelenke und flache Pfoten.
- Afterkrallen an der Hinterhand.
- Gewelltes Haarkleid.
- Weisse Farbe vorherrschend mit schwarzen Abzeichen oder teilweise sog.Wolfshaar.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
- Vor-oder Rückbiss.
- ängeohren, oder hängende Ohrspitzen.
- Andere Farben als die im Standard beschriebenen.
- Menschenbezogene Aggressivität.
N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Züchter dieser Rasse.
Karelischer Bärenhund
Karelischer Bärenhund; Der kräftige, robuste Karelische Bärenhund wurde einst zur Jagd auf Bären und Elche eingesetzt. Seine mutige, lebhafte und ungestüme Art erinnert noch heute daran. Er muss gefordert werden und braucht viel Bewegung.
Dies könnte Sie auch interessieren.
Samojede
Samojede-Samoiedskaïa-Sabaka Der Samojede ist eine mittelgroße nordische Hunderasse. Sie wurde im Westen Sibiriens vom Volk der Nenzen gezüchtet; nach diesem Volk wurde die Hunderasse auch später benannt, als Ernest Kilburn-Scott ab 1894 erste Exemplare nach England brachte und mit dem Züchten der ab 1913 offiziell anerkannten Rasse begann.
Chow-Chow
Der Chow Chow ist mit Spitz Hunden von nordischem Typ verwandt und enthält auch etwas von einem Mastiff. Lebhaft, kompakt, kurz und vor allem sehr harmonisch, löwenhafte Erscheinung
Eurasier
1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow und Wolfspitz eine Hunderasse, die zunächst « Wolf-Chow » genannt wurde und nach Einkreuzung des Samojeden 1973 in « Eurasier » umbenannt und von der F.C.I. anerkannt wurde.
Shiba
Wohlproportionierter kleiner Hund, sehr muskulös und von gutem Knochenbau. Konstitution kräftig. Seine Bewegung ist lebhaft, frei und schön.
Mexikanischer Nackthund
Xoloitzcuintle - Perro sin pelo mexicano. Der Ursprung dieses Hundes liegt weit in der Geschichte zurück. Früher nährten sich die Eingeborenen von seinem Fleisch, welches sehr geschätzt war.
Thai Ridgeback
Der Thai Ridgeback ist eine alte Rasse, die schon in rund 350 Jahre alten archäologischen Dokumenten Thailands erwähnt ist. Diese Hunde wurden im östlichen Teil von Thailand vor allem zur Jagd verwendet.
Siberian Husky
Der Siberian Husky ist ein mittelgrosser Arbeitshund, schnell, leichtfüssig, frei und elegant in der Bewegung. Sein mässig kompakter, dichtbehaarter Körper, die aufrecht stehenden Ohren und die buschige Rute weisen auf die nordische Herkunft hin.
Karelischer Bärenhund
Karelischer Bärenhund; Der kräftige, robuste Karelische Bärenhund wurde einst zur Jagd auf Bären und Elche eingesetzt. Seine mutige, lebhafte und ungestüme Art erinnert noch heute daran. Er muss gefordert werden und braucht viel Bewegung.
Amerikanischer Akita
Unter dem Namen Akita findet man heute zwei Typen total verschieden aussehender Hunde; Akitas vom japanischen Typ und "Große Japanische Hunde (vormals: amerikanischer Akita)". Die Anerkennung des "Großen Japanischen Hundes" als eigene Rasse im Rahmen der FCI ist eine zweckdienliche Maßnahme, aber dies allein wird nicht genügen um in diesem Durcheinander absolute Ordnung zu verschaffen.
Basenji
Basenji; Die Besonderheit des Basenji beginnt bereits bei der Lautäußerung: Er bellt nicht, sondern artikuliert sich in einer Mischung aus Heulen und Glucksen. Seine Reinlichkeit ist mit der einer Katze zu vergleichen und sein Temperament entspricht dem eines wilden Fohlens.