Rassestandard Bolonka zwetna

VDH – Standard Nr. 999 / 16. 12. 2015 / D

Bolonka zwetna (Tsvetnaya Bolonka)

HERKUNFTSLAND: Russland

VERWENDUNG: Begleithund

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:

Gründungsrassen waren unter anderem Bologneser, Shih Tzu und Lhasa Apso. Mit der Zucht wurde 1951 begonnen, als man in Russland eine eigene nationale Zwerghunde-rasse schaffen wollte.

In Leningrad legten kynologische Experten der Leningrader Jagd- und Fischerei-gesellschaft (LODIR) durch strenge Auslese auf Phänotyp den Rahmen für das rassetypische Erscheinungsbild fest.

Die wichtigsten Rassemerkmale waren die geringe Größe von 20 bis 24 cm und eine breite Palette von Unifarben. Im Jahr 1964 wurde der erste Rassestandard für den Tsvetnaya Bolonka erstellt. 1966 wird der Rassestandard durch den kynologischen Rat des sowjetischen Landwirtschaftsministeriums bestätigt. 1973 trifft in Moskau das „Moskauer Exekutivkomitee“ die Entscheidung,  aus der Abteilung „Gesellschafts- und Begleithunde der Gesellschaft  Swerdlowsk interdistrict“ die „Moskauer Gesellschaft der Hundeliebhaber (MGOLS)“ zu gründen. Durch aktives Zuchtgeschehen und  fruchtbarer Zusammenarbeit mit Leningrader Kynologen wird MGOLS zum wichtigsten Zentrum für den genetischen Aufbau  der Rasse Bolonka zwetna.

Als in den 80er Jahren die Popularität der Rasse wächst, entstehen Rassehundevereine und Zuchtstätten. Es wird ein nationaler Zuchtverein für die Rasse Bolonka zwetna“ gegründet.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:

Klein, leicht gestreckter, harmonischer Körperbau. Durch das üppige Haarkleid und die auffälligen Farben wirkt die Rasse elegant. Niedlicher, gefälliger Gesichtsausdruck. Die Farben des Bolonkas sollen nicht an Shih Tzu oder Pudel erinnern.

WICHTIGE PROPORTIONEN:

Die Rumpflänge ist nur maximal 15 % größer als die Widerristhöhe. Die Brusttiefe reicht bis etwa zur halben Widerristhöhe.  Die Fanglänge beträgt etwas mehr als 1/3 der Schädellänge.

VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN):

Anhänglicher Hund mit lebhaftem Temperament und ausgeglichenem Charakter.

KOPF:

Harmonisch zum Körper

SCHÄDEL:

Oberkopf; Gerundet, leicht gewölbt; das Hinterhauptbein schwach ausgeprägt

Stopp: (Grad der Nasen-Front-Absenkung): betont

GESICHTSSCHÄDEL:

Nasenschwamm: Klein, nicht spitz vorspringend, Nasenlöcher gut geöffnet. Schwarz oder entsprechend der Fellfarbe, vorzugsweise dunkel

Fang: Trocken, gerade, an der Basis breit, insgesamt eher kurz. Zur Nasenspitze hin leicht schmaler werdend. Der Unterkiefer von ausreichender Breite.

Lefzen: Straff, Lefzenränder schwarz oder entsprechend der Fellfarbe, vorzugsweise dunkel Kiefer und Zähne:

Scherenschluss erwünscht.  Zangengebiss sowie leichter Vorbiss werden toleriert. Zähne weiß und kräftig, die Schneidezähne stehen senkrecht im Kiefer; erwünscht sind vollzählige Schneide- und Eckzähne.

Wangen: Leicht abgerundet

Augen: Mittelgroß, rundlich, dunkel, gerade eingesetzt. Bei leberfarbenen Hunden sind hellere Augen zulässig. Lider schmal, fest anliegend, straff. Lidränder schwarz oder entsprechend der Fellfarbe. Der Ausdruck soll lebhaft und freundlich sein.

Ohren: Mittelgroß, dreieckig mit leicht abgerundeten Spitzen, reicher Behang, mäßig hoch angesetzt; nach dem Knorpelansatz hängend.

HALS:

Von mittlerer Länge, stolze Haltung, trocken und gut bemuskelt.

KÖRPER: Kompakt, mäßig breit

Obere Profillinie: Gerade

Widerrist: Mäßig betont

Rücken: Gerade, kräftig, breit, gut bemuskelt, mäßig lang

Lende: Kurz, leicht gewölbt

Kruppe: Gerundet, mäßig lang, breit, leicht abfallend, gut bemuskelt.

Brust: Mäßig breit, im Längsschnitt oval, bis zu den Ellbogen hinabreichend. Untere Profillinie und Bauch: Leicht aufgezogen

RUTE: Mittellang, hoch angesetzt, im Bogen über dem Rücken getragen oder auf dem  Rücken liegend. Die Spitze der Rute berührt den Körper. Die Rute ist vollständig behaart.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND

Allgemeine Erscheinung: Von vorne betrachtet gerade und parallel, mäßig auseinander.

Schultern: Schräg, gut bemuskelt. Schulterwinkel von 100° bis 110°

Ellenbogen: Weder ein- noch ausgedreht

Unterarm: Mittellang, senkrecht

Mittelhand: In Verlängerung des Unterarms

Fesseln: Kräftig, fast gerade

Vorderpfoten: Klein, rund, gewölbt, geschlossen, Ballen und Krallen dunkel.

HINTERHAND

Allgemeine Erscheinung: Von hinten betrachtet gerade und parallel, mäßig auseinander

Oberschenkel: Von mittlerer Länge, gut bemuskelt, leicht schräg

Knie: Abgerundet, mäßig gewinkelt

Unterschenkel: Von mittlerer Länge, nicht zu steil

Sprunggelenk: Trocken, kräftig, leicht gewinkelt, mäßig lang, senkrecht

Hinterpfoten: Etwas kleiner als die Vorderpfoten, oval, gewölbt, geschlossen. Ballen und Krallen dunkel.

GANGWERK: Leichtfüßig, frei

HAUT: Die Haut ist elastisch, ohne Faltenbildung und ist entsprechend der Fellfarbe pigmentiert.

HAARKLEID:

Lang, seidig, glänzend, dicht; gut entwickelte Unterwolle; Haar am ganzen Körper gleich lang; dicht und schwer große Locken oder Wellen bildend. Große Locken werden bevorzugt.

Farbe: Jede Farbe erlaubt, außer weiß und gescheckt. Kleine weiße Abzeichen auf Brust und Zehen werden toleriert.

GRÖSSE UND GEWICHT:

Höhe am Widerrist

Erwünschte Widerristhöhe für Hündinnen und Rüden:  bis zu 26 cm

Gewicht:

Durchschnittliches Gewicht für Rüden und Hündinnen: 3 bis 4 kg

FEHLER:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  1. Quadratischer oder zu langer Körperbau; zu hoch oder zu kurz auf den Beinen
  2. Flache Stirn, fliehender Stopp, länglicher Fang
  3. Fehlen eines Schneidezahns
  4. Glattes Fell
  5. Dünnes Fell

Schwere Fehler:

  1. Halb aufrecht oder aufrecht stehende Ohren
  2. Vorstehende Augen
  3. Fehlen von 2 oder mehr Schneidezähnen
  4. Rückbiss
  5. Fehlende Unterwolle
  6. Knickrute
  7. Kurze, gebogene Unterarme
  8. Große weiße Brustabzeichen, weiße Pfoten

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER

  1. Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
  2. Hunde, die deutlich physische Abnormitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
  3. Nicht standardgemäße Farbe
  4. Fehlender Bart oder Schnurrbart
  5. Vorbiss, Kreuzbiss
  6. WRH über 28cm
  7. Aggressivität, Wesensschwäche
  8. Blaue Augen, Glasauge
  9. Rutenlosigkeit, kurze Rute
  10. Ausgeprägte Verzwergungsmerkmale

N.B.:

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Züchter dieser Rasse.

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